Der Freischütz - für die ganze Familie

Was ist nur hier los? Der beste Schüt­ze, Max, trifft auf ein­mal nicht mehr. Wird er die Aga­the hei­ra­ten dür­fen? Aber will sie das über­haupt? Zum Glück ist da der selt­sa­me Kas­par, der Max hel­fen will sei­ne Braut zu hei­ra­ten und die al­les ent­schei­den­de Schieß­auf­ga­be zu meis­tern. Doch ist da et­wa Zau­be­rei im Spiel? Nicht nur! ‑ Eine Oper mit Kin­dern und Ju­gend­li­chen für Opern-Erst­lin­ge und ‑Lieb­haber.

Logo des Freischütz-Projektes


Als National­oper be­rühmt er­zählt „Der Freischütz” eine Ge­schich­te über Lie­be, Ver­rat und Ver­lust, in ei­ner Welt, die es nicht mehr gibt. Nur die Tu­gen­den und Ri­tua­le hal­ten die löch­rig ge­wor­de­ne Welt zu­sam­men. Doch bei al­ler An­stren­gung wir­ken die über­wun­de­ne Ka­tas­tro­phe und die da­raus re­sul­tie­ren­den Ent­beh­run­gen so stark in den Fi­gu­ren, dass sie sich ge­gen­sei­tig über­listen, ihr ei­ge­nes Leid den an­de­ren über­hel­fen und sich schwer tun, die neue Welt zu ak­zep­tie­ren. Eine im­mer noch brand­ak­tu­el­le Ge­schich­te, die bis in un­se­re Ge­gen­wart wirkt und vor Au­gen führt, wel­che Kon­se­quenz die Ver­ro­hung und das Weg­se­hen haben.

Die Musikschule priMus Zeu­then gibt es seit 15 Jah­ren und fast ge­nau so lan­ge wid­met sie sich re­gel­mä­ßig dem Mu­sik­thea­ter. Von Die Vo­gel­hoch­zeit über Pamoja und Der Traum­zau­ber­baum bis zu Hän­sel und Gre­tel reich­te das Spek­trum der Pro­jek­te in die­sem Be­reich. Nach dem er­folg­rei­chen Opern­pro­jekt Die Zau­ber­flö­te im Jahr 2014 etab­lier­te sich ein stän­di­ger Mu­sik­thea­ter-Kurs, der ei­ni­ge klei­ne­re Mu­sik­thea­ter-Stücke er­ar­bei­te­te und 2016 eine Mini-Oper für Kin­der ur­auf­führ­te. 2017 wur­de die Oper Der Frei­schütz von Carl Maria von Weber auf­ge­führt. Es san­gen und spie­lten Schü­ler der Mu­sik­schule und wei­tere Kin­der und Ju­gend­liche. Ein­zig die Rol­le des Ere­mi­ten war mit ei­nem ‚Kind‘ jen­seits der 70 be­setzt. Es wur­de ein Pro­jekt-Or­chester aus Schü­lern und Freun­den der Mu­sik­schule priMus ge­bil­det, das die Oper zu gro­ßen Tei­len be­glei­tet. Au­ßer­dem wur­de ein Pro­jekt-Chor aus Schü­lern gegründet, der ne­ben den an­de­ren Dar­stel­lern auf der Büh­ne sang und spielte.

Da die Oper im Ori­gi­nal ge­spielt ca. drei Stun­den dau­ert, wur­de für die Mu­sik­schu­le ein neu­es Li­bret­to ge­schrie­ben. Die­ses Li­bret­to re­du­ziert die Spiel­zeit auf ca. 90 Mi­nu­ten, die we­sent­li­che Hand­lung der Oper bleibt da­bei er­hal­ten. Es rich­tet sich am Ur­li­bret­to von Fried­rich Kind aus, setzt es in eine für Kin­der heu­te ver­ständ­li­che Form, oh­ne ein­fach zu sein.

Ziel des Pro­jek­tes war es, Kin­der und Ju­gend­li­che an so­ge­nann­te ern­ste Mu­sik he­ran­zu­führen - so­wohl die in die Er­ar­bei­tung ein­be­zo­ge­nen Kin­der, als auch die im Pub­li­kum. Die Sän­ger­In­nen, Dar­stel­ler­Inn­en und Or­chester­mit­glie­der beschäftig­ten sich bei der Er­ar­bei­tung des Stücks ernst­haft mit die­ser Mu­sik und mit dem Genre Oper. Die be­tei­lig­ten Kin­der und Ju­gend­li­chen soll­ten ih­re mu­si­ka­li­schen und dar­stel­le­ri­schen Fä­hig­kei­ten un­ter pro­fes­sio­nel­ler An­lei­tung ent­wickeln und aus­lo­ten. Die Auf­füh­run­gen rich­te­ten sich so­wohl an Kin­der ab 10 Jahren im Pub­li­kum, als auch an de­ren El­tern und Groß­el­tern. Die Insze­nie­rung ziel­te be­wusst da­rauf ab, Opern-Erst­be­su­chern den Zu­gang leicht zu ma­chen, als auch Ken­nern der Oper et­was Neu­es da­ran zu zeigen.

Die gesamte Er­ar­bei­tung der Oper lag in der Hand pro­fes­sio­nel­ler Künst­ler, die Dar­stel­ler hab­en wäh­rend der Er­ar­bei­tungs­pha­se Ge­sangs­un­ter­richt und Sprech­er­zie­hung er­hal­ten, mit dem Chor wur­de in­ten­siv ge­ar­bei­tet. In den sze­ni­schen Pro­ben wur­den die Dar­stel­ler fach­män­nisch an­ge­lei­tet, ih­re Rol­le zu ent­decken und zu ent­wickeln.

Kinder haben eine selbst­verständ­li­che Of­fe­nheit für die viel­fäl­ti­gen In­ter­ak­tio­nen und Ge­gen­be­we­gun­gen zwi­schen Text und Mu­sik. Die Teil­nah­me am Opern­pro­jekt för­dert und ver­tieft die­se Ein­sich­ten. So hilft die Ar­beit spe­ziell im Be­reich Mu­sik­thea­ter Kin­dern und Ju­gend­li­chen bei der He­raus­bil­dung ih­rer Per­sön­lich­keit und beim Hin­ter­fra­gen des Han­delns von Men­schen und auch von Zu­stän­den der Ge­sell­schaft. Wir hof­fen, dass die Teil­nah­me am Mu­sik­thea­ter ih­nen We­ge zeigt, ih­ren Platz in der Ge­sell­schaft finden.

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