De Fischer un sine Fru
Musiktheater bei priMus - nichts Neues
Musiktheater gibt es an der Musikschule priMus Zeuthen schon von Anfang an, also seit ca. 2003. Bis zur Erarbeitung von Mozarts Zauberflöte bestand die Musiktheater-Arbeit an der Musikschule immer aus einzelnen Projekten. Nach den Zauberflöte-Aufführungen 2014 wurde ein dauerhafter Musiktheater-Kurs eingerichtet, der bis zur Corona-Pandemie in jedem Schuljahr mindestens ein Musiktheater-Stück erarbeitet und aufgeführt hat. So zum Beispiel Das Katzenhaus
2015 und 2018 oder Das Haus der Tiere
2016 und Frau Holle
2019. Ab 2017 gab es sogar zwei Musiktheater-Kurse – einer für Teilnehmer von 9 bis 12 Jahren und einer für ältere Teilnehmer. In der langen Corona-Zeit sind ältere Teilnehmer ausgeschieden und durch die fehlende Präsentation auf der Bühne sind keine neuen Teilnehmer hinzugekommen. Der Kurs sucht Mitstreiter.
Größere Projekte, z. B. die Erarbeitung der Oper „Der Freischütz“, wurden vom Förderverein begleitet und finanziert. Derart umfangreiche Projekte können sich nicht ausschließlich aus Teilnehmerbeiträgen und mit dem Engagement der Musikschule priMus Zeuthen tragen, sie sind nur mit Fördermitteln und Spenden realisierbar. Deshalb sind wir sehr froh, dass auch das Projekt De Fischer un sine Fru
durch die Gemeinde Zeuthen unterstützt wurde. Der Bürgermeister Sven Herzberger hat für das Projekt die Schirmherrschaft übernommen.
Neustart nach zwei Jahren Corona
Der Musiktheaterkurs der Musikschule priMus Zeuthen unter der Leitung von Werner Eggerath macht in diesem Jahr wieder Theater… Das letzte Musiktheaterstück Frau Holle
liegt nun schon 3 Jahre zurück. In der Corona-Zeit hat sich der Musiktheater-Kurs mit Filmschauspiel und –produktion auseinandergesetzt und dabei auch viel gelernt. Trotzdem haben sich die Teilnehmer sehr gefreut, dass es nun wieder auf die Bühne geht.
Inhaltliche Themen
De Fischer un sine Fru
behandelt die Beziehung zwischen Beständigkeit und Machtstreben. Beides muss sich verbinden, um in Zufriedenheit aufzugehen. Der Fischer fängt eines Morgens einen Butt, der sich als verwünschter Prinz bezeichnet und den Fischer um sein Leben bittet, daraufhin lässt der Fischer den Butt wieder ins Wasser zurück und kehrt ohne einen Fang heim. Seine Frau, die Ilsebill, wünscht sich ein schöneres Haus und schickt den Fischer, sich vom Butt diesen Wunsch erfüllen zu lassen. Der Butt erfüllt den Wunsch. Doch als der Fischer zurückkehrt möchte Ilsebill noch mehr… viel mehr.
Das Verhältnis zwischen Ilsebill und ihrem Mann verhandelt keineswegs das Verhältnis zwischen Mann und Frau, sondern stellvertretend die toxische Beziehung zwischen Gier und Harmoniesucht.
Das Stück ist für alle Zuschauer ab dem Vorschulalter geeignet und überhaupt nicht nur
für Kinder interessant.
Inszenierung und Musik
Die Inszenierung von Werner Eggerath konzentriert sich auf minimalistische Ausstattung und das Zerbrechen der beiden Hauptfiguren an den eigenen Weltbildern und Lebensvorstellungen. Die Musik basiert zu großen Teilen auf Seemannsliedern und Shantys. Einzig der Epilog ergänzt das Stück mit den vertonten Worten Goethes Ach, was soll der Mensch verlangen?
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Die Sprache
Als Besonderheit in dem Projekt De Fischer un sine Fru
ist die Sprache hervorzuheben. Zunächst sollte der Kurs eine Platt-deutsch andeutende Sprache auf die Bühne bringen, doch im Probenprozess zeigte sich, dass das gesamte Stück auf Platt-deutsch umsetzbar ist mit nur kleinen Verständnishilfen. Dafür mussten die Teilnehmer die Mundart und auch grammatische Eigenheiten des Vorpommern-Platt aushalten lernen.
Wir danken dem Förderverein priMus e. V. und
dem Bürgermeister der Gemeinde Zeuthen, der die Schirmherrschaft über unser Projekt übernommen hat.